Verkehrsverbund Rhein-Mosel – In nur zweieinhalb Monaten zum Deutschlandticket
Deutschlandticket-Lösung durch einzigartige Zusammenarbeit zwischen Ximedes und Frisbii

Use Case
Abo-basierte Verkehrstickets in nur 10 Wochen
Region
Deutschland
Industrie
Öffentlicher Verkehr

Verkehrsverbund Rhein-Mosel musste schnell agieren
Mit dem Deutschlandticket können Verbraucher:innen seit Mai 2023 bundesweit den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Bei dem Ticket handelt es sich um ein Abonnement für 49 Euro im Monat, das monatlich kündbar und grundsätzlich ausschließlich digital erhältlich ist.
Verantwortlich für die Umsetzung und die Verwaltung des Abonnements sind die einzelnen Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde in Deutschland – so auch der Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM).
Als Ende des vergangenen Jahres die Planungen und Diskussionen rund um das Deutschlandticket starteten, sah sich der VRM unter großem Zeitdruck, rechtzeitig eine entsprechende Lösung für seine Kundschaft bereitzustellen.
Mit Frisbii und Ximedes gelang es dem VRM pünktlich zum Einführungsbeginn im Mai eine funktionsfähige Kunden-App mit einem Subscription Management System im Hintergrund aufzusetzen.
Die Herausforderung: Zeit- und Kostenfaktor bei der Umsetzung
Der Verkehrsverbund Rhein-Mosel hat sich 1995 zusammengeschlossen und befindet sich im Eigentum von acht Landkreisen und der kreisfreien Stadt Koblenz im Norden von Rheinland-Pfalz.
Gestartet ist der Verbund mit einem Jahresumsatz an Fahrgasterlösen von rund 47 Millionen Euro und verzeichnet heute einen Umsatz von knapp 100 Millionen Euro. Bereits seit seiner Gründung bietet der Verkehrsverbund Zeitkarten zur Nutzung des Nahverkehrs als Abonnement an, die bislang über die größeren Verkehrsunternehmen der Region mit eigenem Abocenter abgerechnet wurden.
Erst seit dem Angebot eines Jobtickets zu Beginn 2020, das die Nutzung des Nahverkehrs im gesamten Verbund ermöglicht, betreut der VRM selbstständig Abonnementkunden über eine Microsoft Access Datenbank.
Nach der Initiative der Bundesregierung über die Sommermonate 2022 das Neun-Euro-Ticket anzubieten, mit dem Verbraucher:innen bundesweit die öffentlichen Nahverkehrstransportmitteln nutzen konnten, begann die Diskussion um ein dauerhaftes Nachfolgerangebot.
Schließlich wurde Mitte März 2023 die Einführung des Deutschlandtickets beschlossen, das ab Mai an den Start gehen und bereits im April im Vorverkauf erhältlich sein sollte.
„Mit dem Deutschlandticket kamen wir an unsere Grenzen und brauchten daher geeignete Partner für den Vertrieb und für die Abwicklung der Abonnements im Hintergrund. Das war für uns, technisch wohlgemerkt, dann einfach eine Hausnummer zu groß“, so Stephan Pauly, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Mosel.
Eine Fahrkarte zur Nutzung des Nahverkehrs im Verbund lässt sich in der Regel auf dem eigenen Handy über eine Art Ticketshop kaufen, der von einem Vertriebspartner des VRM angeboten wird.
Die Zahlungsmethoden laufen dabei über einen separaten Zahlungsanbieter. Für den VRM lag nahe, die bisherigen Systeme für das Deutschlandticket zu nutzen – die Implementierung stellte sich jedoch als zu kostspielig heraus und entsprach nicht dem vorgegebenen Zeitrahmen.
„Das Angebot unseres bisherigen Vertriebspartners war sehr ausreifend und teuer und wäre viel zu spät umgesetzt worden – das kam für uns schlichtweg nicht in Frage“, erklärt Pauly. „Wir wandten uns anschließend an einen anderen Anbieter, dessen Angebot jedoch noch teurer war. Wir waren eine Zeitlang wirklich ratlos, wie wir das Deutschlandticket zum Startzeitpunkt umsetzen sollten. Dann trat im Rahmen einer Initiativbewerbung Ximedes mit Frisbii auf den Plan – und kam für uns wie gerufen.“

Die Lösung: App im Markendesign zur direkten Inbetriebnahme
Von der ersten Kontaktaufnahme Ende Januar und der Auftragserteilung Mitte Februar blieben nur noch wenige Wochen, um bis Mai eine Lösung für das Deutschlandticket für die VRM-Kundschaft bereitzustellen. Die gemeinsam angebotene Lösung von Ximedes und Frisbii bietet Funktionen wie Abonnementverwaltung und Zahlungen sowie Ticketausstellung und eine Kunden-App.
Als niederländisches Software-Unternehmen spezialisiert auf maßgeschneiderte Softwarelösungen für Open Banking und öffentliche Verkehrssysteme verantwortete Ximedes die Entwicklung der digitalen Anwendung.
Mit seiner Expertise im deutschen Markt lieferte Frisbii maßgeblich die erforderlichen Prozesse zur Abonnementverwaltung und zum Zahlungsmanagement des Deutschlandtickets.
Wie die Anwendung genau aussehen sollte, loteten Ximedes und Frisbii gemeinsam mit dem VRM in einem Workshop aus. Dabei waren vonseiten des VRM sowohl das IT-Team, die Rechtsabteilung und der elektronische Vertriebsbereich involviert, denn die Vorgaben der Bundesregierung waren überschaubar: Das Ticket sollte 49 Euro kosten, am Anfang eines Monats erhältlich, mindestens einen Monat gültig und monatlich kündbar sein.
Dementsprechend waren viele Fragen ungeklärt: Im Detail wurden dabei Workflows für verschiedene Kundengruppen entworfen und beispielsweise festgelegt, wie Minderjährige unter Angabe der Zahlungsdaten ihrer Erziehungsberechtigten ein Deutschlandticket kaufen sollten.
Als White-Label-Lösung konnten sowohl die Kunden-App als auch das Back-Office-System im Design des Verkehrsverbunds Rhein-Mosel gestaltet werden.
Da die Lösung generell keine Integration in bestehende Systeme erfordert, konnte der VRM die Lösung direkt in Betrieb nehmen. Die Implementierung im Google Play und Apple App Store erfolgte innerhalb von fünf Tagen, sodass die VRM-Deutschlandticket-App schließlich am 30. April 2023 für iOS- und am 2. Mai 2023 für Android-Nutzer:innen erhältlich war.
Fahrgäste des VRM melden sich über die App einmalig an und kaufen ein Deutschlandticket in Form eines QR-Codes. Das QR-Code-Ticket ist dabei vollständig VDV-konform und kann somit in allen deutschen Verkehrsverbünden mit einem elektronischen Lesegerät gelesen werden.
Die persönlichen Daten der Fahrgäste werden ausschließlich auf den deutschen Servern von Frisbii gespeichert.
„Zur Startphase des Deutschlandtickets standen wir im Vergleich zu den anderen Verkehrsverbünden ganz hervorragend da. Wir haben direkt Features umsetzen können, die andere noch nicht hatten. In einer ultrakurzen Vorbereitungsphase konnten Ximedes und Frisbii eine so gute Performance abliefern. Insgesamt sind wir einer der wenigen Verkehrsverbünde, die zum offiziellen Start alles gesetzeskonform umsetzen konnten. Das ist schon sehr erfreulich und macht einen auch ein bisschen stolz.“

Stephan Pauly
CEO VRM
4300 Deutschlandtickets via App im ersten Monat
Der VRM vertreibt über die Lösung von Ximedes und Frisbii das normale Deutschlandticket sowie die Versionen für Studierende, Jobticketinhaber:innen und auch Minderjährige und konnte schon im ersten Monat rund 4.300 Tickets verkaufen.
Über alle Vertriebskanäle hinweg beläuft sich die Anzahl der Deutschlandtickets durch den VRM auf rund 80.000.
Ein besonderes Feature ist hierbei die hohe Fälschungssicherheit des QR-Codes: Alle zwei Tage wird der QR-Code erneuert, während die Monatsgültigkeit des Tickets erhalten bleibt.
Diese Funktion ist in den Niederlanden bereits Standard und erschwert das Fälschen der QR-Codes.
„Wenn ich in Koblenz kontrolliert werde und der gleiche QR-Code wird dann in Berlin kontrolliert, dann weiß man, dass dieser gefälscht ist“, erklärt Dagmar Becker-Friedmann, die Projektverantwortliche beim VRM. „Wechselnde QR-Codes sind in den Niederlanden bereits Standard und auch in Deutschland geht die Entwicklung dorthin, um das Fälschen zu erschweren und die Sicherheit zu erhöhen.“
Auch bei der Verwaltung der Abonnements im Hintergrund sieht Becker-Friedmann deutliche Verbesserung.
„Für unsere 1.200 Jobtickets haben wir eine selbstgestrickte Datenbank benutzt, um die Abos zu verwalten“, erklärt Becker-Friedmann. „Alle Jobtickets werden zukünftig von der Deutschlandticket-Lösung abgedeckt und dadurch über Frisbii verwaltet. Die Plattform ist sehr komfortabel, übersichtlich und insgesamt benutzerfreundlich.“
Ausblick: Weitere Anwendung der Lösung in Planung
Perspektivisch will der VRM die Deutschlandticket-Lösung erweitern und auch weitere Tickets, wie Einzelfahrten und Tageskarten darüber anbieten. „Wir sind sehr froh, eine zeitgerechte und finanzierbare Lösung gefunden zu haben“, fasst Pauly zusammen. „Wir fanden die Zusammenarbeit und Zielorientierung sehr gut und könnten uns vorstellen, auch bei weiteren Projekten zur Aboverwaltung mit Frisbii zusammenzuarbeiten.“
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